Teatro Trono ist ein Theaterprojekt aus El Alto, das von Straßenkindern gegründet wurde. Es beschäftigt sich mit sozialen und umweltpolitischen Themen gleichermaßen und thematisiert die Situation der indigenen und armen Bevölkerung Boliviens. Die Akteure von Teatro Trono sind selbst aus El Alto. Die Stadt ist ein urbaner Raum, der vor immensen Herausforderungen steht. Die BewohnerInnen gehören zu den Ärmsten Boliviens, aufgrund des enormen Bevölkerungswachstums steht die Stadt vor riesigen Herausforderungen. Gleichzeitig gibt es eine Kultur der Partizipation, die Bevölkerung ist in Nachbarschaften organisiert und organisiert einen großen Teil der Infrastruktur selbst.
Teatro Trono präsentiert in Berlin »Arriba El Alto«. Das Theaterstück erzählt die Geschichte der Stadt El Alto. Es erzählt über die Probleme, wie Ausgrenzung und Armut, aber auch über die Solidarität und den Zusammenhalt, der EinwohnerInnen.
In der Organisationskultur der BewohnerInnen El Altos spielt die Philosophie des andinen Hochlands eine wichtige Rolle. Im Zentrum der andinen Kosmovision, von denen Elemente in den Verfassungen Ecuadors und Boliviens verankert sind (Stichwort: Buen Vivir), steht Pachamama, Mutter Erde. Sie ist die Grundlage allen Lebens und Seins. Das Lebensziel ist es, in einem Gleichgewicht mit Pachamama zu leben, d.h. die Grundlagen des Lebens nicht zu zerstören, sondern respektvoll und schonend mit den Ressourcen umzugehen. Das Gleichgewicht gilt aber nicht nur im Verhältnis zu Pachamama, sondern wird auch im Sozialen angestrebt. Das Ayllu, die Gemeinde muss so gestaltet sein, dass es einen Ausgleich zwischen den Mitgliedern gibt. Daher gilt das Prinzip des Aini, des gerechten Tausches. Wer etwas gibt, muss etwas bekommen, um es grob vereinfacht auszudrücken. Eine besondere Rolle spielt das Mallku, das Amt. Es ist in den Gemeinden in Bolivien traditionell rotierend. Jedes Mitglied der Gemeinde muss wissen, was es
bedeutet, Verantwortung zu übernehmen, um das Mallku im Sinne des Ayllu, der Gemeinde, auszufüllen.
Ein Schwerpunkt der Arbeit von Teatro Trono und COMPA ist die Stärkung von Kindern und Jugendlichen und die Vorbereitung darauf, dass sie Verantwortung übernehmen können. Eine Verantwortung, die auf das Gemeinwohl und die ökologische Nachhaltigkeit ausgerichtet ist. Teatro Trono arbeitet mit den Methoden der körperlichen De-Kolonisierung, einer Praxis, die im postkolonialen Kontext Bolivien entstanden ist, um Kinder und Jugendlichen zu politischen Akteuren / Change Agents zu machen.
Das Gastspiel findet im Rahmen von "Stadt der Zukunft – wie wollen wir Zusammenleben? Interkulturelle Begegnung von Kinder und Jugendlichen aus El Alto und Berlin zum Thema Zusammenleben in der Stadt, nachhaltige Entwicklung und Klimagerechtigkeit" statt.